Die Kasinos der Offiziere: Anders als erwartet
Wenn in der heutigen Zeit das Wort „Casino“ fällt, denkt der durchschnittliche Mensch sofort an Spielbanken. Wer sich ein wenig mit Geschichte auskennt, weiß, dass der Begriff Kasino eigentlich einen anderen Ursprung hat. Es handelt sich um Räumlichkeiten der Freizeitgestaltung. Solche gibt es auch in Kasernen.
Zutritt erhalten dort nur bestimmte Personengruppen. Alle anderen haben ihre eigenen Örtlichkeiten, die wiederum andere Namen tragen. Wir gehen auf diese Unterschiede ein und erklären Ihnen, wer, wie und wo seine Freizeit verbringen darf.
Soldatenheim
Rekruten leben im Soldatenheim, welches der Kaserne angeschlossen ist. Meistens gibt es dort einen kleinen Shop, in denen man Essen, Getränke und kleine Gegenstände wie Rasierer erwerben kann. In den Räumlichkeiten findet man ferner Tischfußballtische, Fernseher und ähnliche Dinge für die Freizeitgestaltung. Die Gemeinschaftsräume sind aber nur zu bestimmten Zeiten geöffnet.
Unteroffiziersmesse
Eine Unteroffiziersmesse ist keine Messe in der Kirche, das Wort kommt aus dem Englischen „mess“ und heißt Mahlzeit. Es handelt sich um den Ort, wo sich die Unteroffiziere versammeln, speisen und ihre Freizeit verbringen. Denen ist die Messe vorbehalten. Auf Einladung können auch Kommandanten und Offiziere in den Räumlichkeiten erscheinen.
Offizierskasino
Der Begriff „Casino“, den viele mit einer Spielbank in Verbindung bringen, stammt aus dem 19. Jahrhundert. Damals handelte es sich um Lokale, in denen sich die Oberschicht vergnügte. Oft waren diese in Kurgegenden angesiedelt, weshalb es viele Casinos in Orten wie Baden oder Baden Baden gibt. Hauptsächlich wurde dort gutes Essen und Wein serviert. Manchmal wurden Schachspiele und Pokerkarten angeboten. Dadurch entwickelte sich das damalige Casino nach und nach zu einer Spielhalle. Auch heute noch werden in den meisten luxuriösen Spielbanken Speisen und Getränke angeboten. Meist trifft man sich dort, um in Gesellschaft einen netten Abend zu verbringen. Den wenigsten geht es nur ums Gewinnen.
Auch beim Militär gibt es ein Kasino. Es handelt sich um jene Gebäude, die den Offizieren vorbehalten sind. Wehrdiener und Unteroffiziere haben dort keinen Zutritt. Im Militärkasino wird gegessen, gespielt und sich unterhalten.
Überall tagt der Spaß in Gesellschaft
Wenngleich die Räumlichkeiten unterschiedliche Namen tragen, bedeuten diese eigentlich dasselbe. Die jeweiligen Personengruppe können sich dort zurückziehen. Kasino wird letzteres wohl deswegen genannt, weil es dort luxuriöser zugeht. Man kann die Offiziersräume nicht mit denen der Soldaten vergleichen. Jede Schicht hat ihre Umgebung, wo nur seinesgleichen reindarf. Nur, weil jeder seine Räumlichkeiten hat, bedeutet des nicht, dass die anderen weniger Spaß haben.
Es kommt im Endeffekt auf die Menschen an, mit denen man zusammen ist und nicht auf die Ausstattung. Die Glücksspielbetreiber nennen auch nicht alle ihre Lokale Casino. Dieser Begriff wird in der Regel nur von jenen Spielbanken benutzt, die wirklich einen gewissen Standard an den Tag legen. Es soll Spieler geben, die niemals nach Baden Baden fahren, weil es ihnen viel zu luxuriös ist. Diese Zielgruppe findet man eher in einem Automatenlokal, wo jeder, selbst mit legerer Kleidung willkommen ist.